Blog

Im Rückblick auf Staffel 6 des Podcasts «Aufwärts stolpern» stellen sich die Hosts Anna Näf und Lukas Huber die Frage: «Ist das Kommt-zu-uns Konzept am Ende?» Speziell Kirchgemeinde mit Ambitionen haben in der Vergangenheit viel Aufwand betrieben, um einladende Gottesdienste anzubieten. Aber vielleicht sollten kirchliche Menschen die Richtung ändern …

Im Rückblick auf Staffel 6 des Podcasts «Aufwärts stolpern» fragen sich die Hosts Anna Näf und Lukas Huber: «Was ist Kirche?» Diese Frage ist nicht nur für Insider wichtig; ihr sei diese Frage auch von Nicht-Kirchenmenschen gestellt worden, sagt Anna. Die Frage zu beantworten ist aber gar nicht so einfach …

Uwe Habenicht lacht gerne. Und der Pfarrer in der Kirchgemeinde Straubenzell St. Gallen West liebt Experimente: «Es macht nur Freude, wenn auch einmal etwas in die Hose gehen kann.» Was es braucht, damit Kirchgemeinden innovativ sind: Beziehungen vor Traktanden, Spass am Experiment und die Fähigkeit, Fehler abzuschütteln.

Diana Abzieher ist verantwortlich für den Leiterförderungskurs «Zusammen auf Kurs» der Zürcher Landeskirche. Sie plädiert dafür, dass Kirchgemeinden junge Menschen in eine formelle Leiterschulung schicken und sie dann gleichberechtigt mitarbeiten lassen. Und ja, das Engagement für die Jugend sei nötig.

Daniel Frischknecht ist ausgebildeter Coach und arbeitet als Mitarbeiterentwickler der Kirchgemeinde Bischofszell-Hauptwil. Er sagt: Für eine Kirchgemeinde ist es nicht nur nett, wenn sie jemanden hat, der sich um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kirchgemeinde kümmert, nein, es ist Pflicht.

«Was im Camp passiert, ist mehr als was sonst in einem ganzen Jahr Jugendarbeit geht.» Jugendarbeiter Enrico Pezzoni ist begeistert vom Refresh-Camp der reformierten St. Galler Kirche. Das Grosscamp mit 300 Personen hat mehrere Vorteile: Es spricht Teenager an, die nicht viel mit Gott am Hut hatten; viele von ihnen lassen sich für den anschliessenden Jugendglaubenskurs gewinnen; auch Kirchgemeinden ohne grosse Ressourcen können sich anschliessen, und das Projekt bringt Kirchgemeinden zusammen.

Sie ist angestellt für die Weiterbildung von Deutschschweizer Pfarrerinnen und Pfarrer und beschäftigt sich speziell mit innovativen Projekten. Am besten sei man eine eierlegende Wollmilchsau, sagt sie, aber auch Menschen mit anderen Fähigkeiten macht sie Hoffnung. Innovation habe viel mit Haltung zu tun. «Und eine Haltung kann man kennenlernen und einüben.»

Pfarrer und Internet-Unternehmer Werner Näf weiss zu provozieren: «Lasst die Strukturen einfach, wie sie sind», rät er den Kantonalkirchen, die sich zurzeit in Strukturprogrammen zu übertreffen suchen. Quer zu allem Verfassten zusammenarbeiten anstatt an Strukturen herumschrauben, so arbeitet der Pfarrer aus der Schaffhauser Provinz, der als Geschäftsführer von kirchenweb.ch tiefe Einblicke in viele unterschiedliche Kirchgemeinden und Kantonalkirchen gewonnen hat.

Ende Oktober hat Landeskirchen-Forums zu einer Tagung eingeladen unter dem Titel «Erneuerung im Wandel: Gewohntes loslassen – Neues wagen». Erwin Weibel  plädierte in seinem Referat dafür, mit dem «Camping-Gott» mitzugehen und Veränderungen mit Mut, Kraft und Friedfertigkeit anzugehen.
 

In der Kirche Bern-Jura-Solothurn ist Franziska Huber für «Kirche in Bewegung» verantwortlich. Für kirchliche Projekte hat sie ein dreistufiges Modell entwickelt: ausprobieren, strukturieren und implementieren. Wer diese Fragen sauber klären kann, bereitet sich gut auf die kommenden Auseinandersetzungen rund um die Ressourcenverteilung vor.